Grammatik der einfachen Sprache
Hier finden Sie eine klare Anleitung zu den grammatikalischen Regeln für die Einfache Sprache, die es Ihnen ermöglicht, verständliche und barrierefreie Texte zu erstellen und deren Qualität besser zu beurteilen."
Die Grammatik der einfachen Sprache
Auf dieser Webseite werden die grammatikalischen Regeln für die Einfache Sprache ausführlich erklärt. Diese Regeln helfen nicht nur dabei, Texte klar und zugänglich zu gestalten, sondern ermöglichen es auch, die Qualität und Verständlichkeit der Texte besser zu beurteilen. Die grammatikalischen Regeln für die Einfache Sprache erleichtern zudem das Erarbeiten von Texten, damit sie für alle Menschen verständlich sind. Diese Übersicht unterstützt Sie dabei, die wichtigsten Prinzipien zu verstehen und korrekt anzuwenden, um barrierefreie Inhalte zu erstellen, die möglichst viele Menschen erreichen.
1. Kurze Sätze
Kurze und prägnante Sätze sind das Fundament der einfachen Sprache. Lange, verschachtelte Sätze können den Leser verwirren und die Verständlichkeit beeinträchtigen.
Regel: Ein Satz sollte idealerweise nur eine Hauptaussage enthalten.
Beispiel:
- Komplex: "Da es draußen regnete und wir keinen Regenschirm dabei hatten, beschlossen wir, den Spaziergang zu verschieben, um nicht nass zu werden."
- Einfach: "Es regnete draußen. Wir hatten keinen Regenschirm. Deshalb verschoben wir den Spaziergang."
2. Einfache Wörter
Verwenden Sie Alltagswörter anstelle von Fachbegriffen oder Fremdwörtern. Wenn spezielle Begriffe notwendig sind, sollten sie erklärt werden.
Regel: Vermeiden Sie komplizierte Wörter und Fachbegriffe. Falls nötig, erklären Sie diese.
Beispiel:
- Komplex: "Die Implementierung des neuen Systems wird die Effizienz unserer Prozesse signifikant steigern."
- Einfach: "Die Einführung des neuen Systems wird unsere Abläufe verbessern."
3. Aktive Sprache
Die aktive Form ist oft direkter und leichter zu verstehen als die passive Form.
Regel: Verwenden Sie aktive Sätze anstelle von passiven Sätzen.
Beispiel:
- Passiv: "Der Bericht wurde von der Abteilung erstellt."
- Aktiv: "Die Abteilung hat den Bericht erstellt."
Klarer Satzbau
Der Satzbau sollte einfach und klar sein. Der Gebrauch von Konjunktionen wie "und", "oder", "aber" sollte minimiert werden, um die Sätze nicht zu kompliziert zu machen.
Regel: Der Satzbau sollte dem Muster "Subjekt + Prädikat + Objekt" folgen.
Beispiel:
- Komplex: "Nachdem das Meeting beendet war, entschieden wir, die vorgeschlagenen Änderungen zu diskutieren."
- Einfach: "Das Meeting war beendet. Dann haben wir die Änderungen besprochen."
Vermeidung von Abkürzungen und Fachjargon
Abkürzungen und Fachjargon können Leser verwirren, besonders wenn sie nicht in dem entsprechenden Kontext vertraut sind.
Regel: Vermeiden Sie Abkürzungen oder erklären Sie sie beim ersten Gebrauch.
Beispiel:
- Komplex: "Die Kfz-Versicherung muss jährlich erneuert werden."
- Einfach: "Die Kfz-Versicherung (Versicherung für Kraftfahrzeuge) muss jedes Jahr erneuert werden."
Klare Zeitformen
Nutzen Sie bevorzugt Präsens und einfache Zeitformen. Komplexe Zeitformen können die Verständlichkeit beeinträchtigen.
Regel: Verwenden Sie einfache Zeitformen, möglichst Präsens.
Beispiel:
- Komplex: "Wir werden den neuen Plan bis Ende des Jahres umgesetzt haben."
- Einfach: "Wir setzen den neuen Plan bis Ende des Jahres um."
Vermeidung von Negationen
Doppelte Verneinungen können leicht missverstanden werden. Es ist besser, positiv zu formulieren.
Regel: Vermeiden Sie Negationen, wenn möglich.
Beispiel:
- Negativ: "Das ist nicht unwichtig."
- Positiv: "Das ist wichtig."
Ein Gedanke pro Satz
Pro Satz sollte nur ein Gedanke vermittelt werden, um die Verständlichkeit zu erhöhen.
Regel: Ein Gedanke oder eine Information pro Satz.
Beispiel:
- Komplex: "Da es regnete und wir keinen Schirm hatten, wurde der Ausflug abgesagt, was alle enttäuschte."
- Einfach: "Es regnete. Wir hatten keinen Schirm. Der Ausflug wurde abgesagt. Alle waren enttäuscht."
Grammatikalische Regeln der Einfachen Sprache
- Hauptsätze verwenden: Vermeidung von Nebensätzen und Schachtelsätzen.
- Zeitformen: Präsens bevorzugen, da es direkter und einfacher ist.
- Pronomen klar beziehen: Vermeidung von unklaren Verweisen wie "dieses" oder "jenes".
- Konkret statt abstrakt: Konkrete Begriffe sind leichter zu verstehen als abstrakte Konzepte.
- Verben statt Substantivierungen: Beispielsweise "wir informieren" statt "die Information erfolgt".
Wortwahl und Terminologie
- Allgemeinverständliche Wörter: Nutzung von Wörtern, die im Alltag geläufig sind.
- Fachbegriffe erklären: Wenn Fachbegriffe notwendig sind, sollten sie direkt erklärt werden.
- Keine Abkürzungen ohne Erklärung: Abkürzungen können verwirrend sein und sollten vermieden oder erklärt werden.
Gestaltung und Layout
- Lesefreundliche Schriftarten: Serifenlose Schriften wie Arial oder Verdana erleichtern das Lesen.
- Ausreichender Zeilenabstand: Ein Zeilenabstand von 1,5 Zeilen verbessert die Lesbarkeit.
- Kontraste beachten: Hoher Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund ist wichtig, z. B. schwarze Schrift auf weißem Hintergrund.
- Visualisierungen nutzen: Bilder und Piktogramme unterstützen das Verständnis des Textes.