Was mache ich, bis meine Website barrierefrei ist?
Während der Übergangszeit zur vollständigen Barrierefreiheit sollten Sie schrittweise Barrieren abbauen, alternative Formate anbieten, klare Kommunikation und individuelle Unterstützung gewährleisten sowie die Nutzer regelmäßig über Fortschritte informieren.
Der Weg zu einer barrierefreien Website kann komplex und zeitaufwendig sein, da zahlreiche technische und inhaltliche Anpassungen vorgenommen werden müssen. Doch was tun, wenn Ihre Website noch nicht vollständig barrierefrei ist? Es gibt einige praktische Maßnahmen, die Sie während dieser Übergangsphase ergreifen können, um sicherzustellen, dass Ihre Inhalte dennoch weitestgehend zugänglich bleiben und Besucher mit Beeinträchtigungen keine großen Hürden überwinden müssen. In diesem Text erhalten Sie wertvolle Tipps und Hinweise, wie Sie diese Übergangszeit bestmöglich gestalten können.
1. Schrittweise Verbesserung der Barrierefreiheit
Die vollständige Umsetzung der Barrierefreiheit kann in vielen Fällen nicht auf einen Schlag erfolgen, sondern erfordert Zeit und Planung. Beginnen Sie damit, die drängendsten Barrieren zuerst zu beheben, um die Nutzerfreundlichkeit unmittelbar zu verbessern. Ein Ansatz könnte beispielsweise sein, zuerst die Navigation und grundlegenden Strukturen der Website anzupassen, bevor es an die Feinjustierung von Details wie Texten und Bildern geht. Eine Priorisierung der Barrierefreiheit ist ein wichtiger erster Schritt.
2. Bereitstellung von Alternativformaten
In der Übergangszeit ist es wichtig, alternative Formate Ihrer Inhalte anzubieten, damit Nutzer, die auf barrierefreie Inhalte angewiesen sind, dennoch Zugang zu den wichtigsten Informationen haben. Dies können beispielsweise einfache Textversionen oder barrierefreie PDFs Ihrer Inhalte sein. Diese Alternativen sollten gut sichtbar auf der Website platziert und leicht zugänglich sein.
3. Einfache Sprache und klare Struktur
Auch wenn die technischen Voraussetzungen für eine vollständig barrierefreie Website noch nicht erfüllt sind, können Sie Ihre Inhalte bereits so gestalten, dass sie für viele Nutzer leichter zugänglich sind. Verwenden Sie eine klare und einfache Sprache, kurze Sätze und Absätze sowie eine klare Struktur mit Zwischenüberschriften. Dies hilft Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder geringer Medienkompetenz, die Inhalte besser zu verstehen.
4. Vorübergehende Erläuterungen zu bestehenden Barrieren
Ein transparenter und offener Umgang mit den noch vorhandenen Barrieren auf Ihrer Website schafft Vertrauen bei den Nutzern. Erklären Sie, welche Maßnahmen Sie bereits ergriffen haben und welche Barrieren noch bestehen. Geben Sie zudem einen Ausblick, wann mit der vollständigen Barrierefreiheit zu rechnen ist. Diese Erläuterungen sollten an zentraler Stelle, etwa im Impressum oder unter einem speziellen Hinweis zur Barrierefreiheit, auf Ihrer Website verankert werden.
5. Kontaktmöglichkeiten für individuelle Unterstützung
Während der Übergangsphase kann es für einige Nutzer hilfreich sein, individuelle Unterstützung zu erhalten. Bieten Sie einfache und gut auffindbare Kontaktmöglichkeiten an, über die Nutzer Ihnen Probleme mitteilen können, die sie beim Navigieren auf Ihrer Website haben. Idealerweise richten Sie eine spezielle E-Mail-Adresse oder ein Kontaktformular ein, das sich mit Fragen zur Barrierefreiheit befasst. So können Sie gezielt und schnell auf die Bedürfnisse einzelner Nutzer eingehen und Lösungen anbieten.
6. Regelmäßige Updates und Fortschrittsberichte
Transparenz schafft Vertrauen – das gilt auch für den Prozess der Barrierefreiheit. Informieren Sie Ihre Website-Besucher regelmäßig über den Fortschritt der Barrierefreiheitsmaßnahmen. Dies können kurze Updates auf Ihrer Startseite oder in einem speziellen Bereich der Website sein. So signalisieren Sie, dass das Thema Barrierefreiheit ernst genommen wird und Sie kontinuierlich daran arbeiten.
7. Schulung des Teams
Ein wichtiger Aspekt in der Übergangszeit ist die Schulung des Teams. Ihr Webentwicklungsteam sowie die Redakteure sollten gut über die Anforderungen der Barrierefreiheit informiert sein. Regelmäßige Schulungen und Workshops zum Thema Barrierefreiheit stellen sicher, dass alle Beteiligten die Anforderungen verstehen und bereits während der Übergangsphase Inhalte und Strukturen so barrierefrei wie möglich gestalten.
8. Testen mit betroffenen Nutzern
Um bereits in der Übergangszeit wertvolle Einblicke in die Nutzbarkeit Ihrer Website zu gewinnen, sollten Sie diese regelmäßig mit Menschen testen, die auf barrierefreie Inhalte angewiesen sind. Diese Tests helfen Ihnen, Schwachstellen und Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Zudem signalisiert ein solcher Testansatz, dass Sie den Prozess der Barrierefreiheit ernst nehmen und bereit sind, Ihre Maßnahmen regelmäßig zu hinterfragen und zu optimieren.
Zusammenfassung:
- Schrittweise Verbesserung: Priorisieren Sie die dringlichsten Barrierefreiheitsmaßnahmen.
- Alternativformate anbieten: Stellen Sie alternative, zugängliche Formate zur Verfügung.
- Einfache Sprache und Struktur: Gestalten Sie Inhalte klar und verständlich.
- Transparenz schaffen: Erläutern Sie vorhandene Barrieren und geplante Maßnahmen.
- Kontaktmöglichkeiten bieten: Ermöglichen Sie direkte Unterstützung für Nutzer.
- Regelmäßige Updates: Informieren Sie über Fortschritte in der Barrierefreiheit.
- Team schulen: Sorgen Sie für ein geschultes Team in Bezug auf Barrierefreiheit.
- Nutzertests: Testen Sie Ihre Website mit Betroffenen und optimieren Sie kontinuierlich.
Durch diese Maßnahmen können Sie während der Übergangszeit zur barrierefreien Website sicherstellen, dass Ihre Inhalte dennoch zugänglich bleiben und die Bedürfnisse Ihrer Nutzer bestmöglich berücksichtigt werden.